Selbständigkeit ist kein "Plan B"

Selbständigkeit ist kein "Plan B"

Die hohe berufliche Zufriedenheit der solo-selbständigen IT-Spezialisten lässt sich inbesondere daraus ablesen, dass sich 96 Prozent der Befragten aus heutiger Sicht erneut für den Weg in die Selbständigkeit entscheiden würden. Dieser Schritt ist demnach keineswegs nur ein "Plan B".

Motive für die Selbständigkeit

Motive für die Selbständigkeit

Nur 8 Prozent der solo-selbständigen IT-Experten bezeichnen ihren Gang in die Selbständigkeit als "Notlösung". Stattdessen spielen dafür vor allem zwei Motive eine wichtige Rolle: Für 71 Prozent der Befragten ist der Wunsch nach beruflicher Autonomie ausschlaggebend und rund zwei Drittel geben die Chance auf finanzielle Vorteile als Grund an.

Stabile wirtschaftliche Lage als Vorteil

Stabile wirtschaftliche Lage als Vorteil

90 Prozent der befragten IT-Freelancer beurteilen die eigene wirtschaftliche Lage als sehr gut oder gut – und damit deutlich mehr als bei den Berufstätigen insgesamt. Dies bestätigt noch einmal die Befunde der ersten Untersuchung zur Altersvorsorge und Einkommenssituation dieser Gruppe.

Mehr Rechtssicherheit!

Mehr Rechtssicherheit!

80 Prozent der solo-selbständigen IT-Experten hält die aktuelle Rechtslage für unklar und bewertet die Rechtssicherheit für Selbständige als nicht ausreichend. Dies erklärt den Wunsch nach einer Überarbeitung des Statusfeststellungsverfahrens. Häufigste Forderungen sind Positivkriterien und mehr Transparenz.

Kommentar von Prof. Dr. Michael Hüther (IW Köln)

Was macht die Arbeit von Solo-Selbständigen IT-Spezialisten aus, welche Forderungen stellen sie und welche regulatorischen Weichen müssen für die Zukunft gestellt werden?

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, gibt im Interview einen Überblick über die wichtigsten Aussagen der Studie.

Uwe Siebert, Selbständiger Unternehmensberater

Einblicke in die Branche

Uwe Siebert, Selbständiger Unternehmensberater

„Die Ergebnisse sind eindeutig: Für uns Solo-Selbständige schwebt das Thema Scheinselbständigkeit nach wie vor über jedem Auftrag, den wir annehmen. Daher muss die Politik hier tätig werden und die Rechtsunsicherheit sowohl in unserem als auch im Interesse unserer Auftraggeber beseitigen!"

Carsten Butzbach, IT-Freelancer

Einblicke in die Branche

Carsten Butzbach, IT-Freelancer

„Ich fühle meine Erfahrungen als langjähriger IT-Freelancer bestätigt: wir gehen freiwillig in die Selbständigkeit, können von unseren Tätigkeiten sehr gut leben und sind mit unserem Know-How eine wichtige Stütze für den Innovationsstandort Deutschland."

Zur beruflichen Zufriedenheit der selbstständigen Wissensarbeiter

von Carlos Frischmuth und Nikolaus Reuter

Politik und Gesellschaft gehen teilweise immer noch davon aus, dass Solo-Selbständigkeit eine eher aus der Not heraus geborene, defizitäre Form von Berufstätigkeit ist. Dies mag in manchen Bereichen zutreffen – für in Deutschland tätige solo-selbständige Spezialisten im IT-Bereich gilt das nicht.

Die aktuelle Studie des Bundesverbandes für selbständige Wissensarbeit e. V. liefert dafür wissenschaftlich fundierte Belege. Zusammen mit dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben wir uns mit der beruflichen Zufriedenheit von selbständigen Wissensarbeitern, ihren Motiven für die Wahl dieser Form der Erwerbstätigkeit sowie ihren Wünschen bzw. Forderungen an die Politik befasst.

Fast alle Befragten gaben an, ein erfülltes Berufsleben zu haben und würden sich folgerichtig auch wieder für den Weg in die Selbständigkeit entscheiden. Dabei sind den meisten Betroffenen ein hohes Einkommen und wirtschaftlicher Erfolg ganz besonders wichtig. Dass dies nicht nur Wunsch, sondern Realität ist, zeigen die Zahlen: 90 Prozent der Befragten beurteilen ihre eigene wirtschaftliche Lage als sehr gut oder gut.

Neben einem starken Wunsch nach Anerkennung ihrer Solo-Selbständigkeit als gleichwertige Erwerbsform stellt auch die Modernisierung des Statusfeststellungsverfahrens ein dringendes Anliegen der solo-selbständigen IT-Experten dar. Drei Viertel der Befragten wünscht sich von der Politik eine Überarbeitung, denn es bremst die Tätigkeit der selbständigen Wissensarbeiter massiv aus. Diese Anliegen sollte die Politik ernst nehmen – im Interesse der Innovationsfähigkeit Deutschlands.

Carlos Frischmuth

Nikolaus Reuter

Zur Studie