Gründe für Selbstständigkeit

Gründe für Selbstständigkeit

Für eine kleine Minderheit von 11% war der Schritt in die Selbständigkeit eine Notlösung. Für den Großteil der selbständigen IT-Experten war der Entschluss getragen von dem Wunsch nach Unabhängigkeit, einer gewollten beruflichen Weiterentwicklung und/oder finanziellen Anreizen. Für viele spielen auch Faktoren wie eine abwechslungsreiche Tätigkeit und flexible Arbeitszeiten eine Rolle.

Hohe Nettoeinkommen

Hohe Nettoeinkommen

Das monatliche Durchschnitts-Nettoeinkommen, der befragten Solo-Selbständigen, d.h. der Betrag, der nach Abzug aller Kosten wie Steuern, Versicherungen, inklusive Krankenversicherung, Altersvorsorge, Betriebsausgaben, Projektkosten oder Kosten für Arbeitsmaterialien monatlich zur Verfügung steht, liegt bei rund 4.700 Euro. Im Vergleich zu abhängig Beschäftigten der gleichen Altersgruppe (Durchschnittliche Vergütung 2.550 €), ist der Verdienst deutlich überdurchschnittlich.

Positiver Blick auf die finanzielle Lage im Alter

Positiver Blick auf die finanzielle Lage im Alter

Im Hinblick auf den Ruhestand schätzen selbständige IT-Freelancer ihre eigene finanzielle Situation überdurchschnittlich gut ein. Rund die Hälfte erwartet später ausreichend Geld zur Verfügung zu haben und sich finanziell keine Sorgen machen zu müssen. Im Vergleich mit den Erwartungen 40- bis 59-jähriger Vollzeitberufstätiger sind dies deutlich überdurchschnittlich positive Erwartungen.

Vorsorge mit privaten Rentenversicherungen

Vorsorge mit privaten Rentenversicherungen

Insgesamt nutzen rund zwei Drittel der solo-selbständigen IT-Spezialisten mindestens eine der folgenden vier Privaten-Altersvorsorgemodelle: Rürup-rente, Riester-Rente, andere Private Rentenversicherung, eine betriebliche Altersvorsorge. Dies macht deutlich, dass die überwiegende Mehrheit verantwortungsvoll für ihr Alter vorsorgt

Johannes Vogel, Mitglied des Deutschen Bundestages, FDP

Johannes Vogel, Mitglied des Deutschen Bundestages, FDP

„95% der IT-Solo-Selbstständigen waren zuvor bereits einmal sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das zeigt die Studie. Ein modernes Rentensystem, das auch zu Zick-Zack-Lebensläufen passt, ist also notwendig und wird von uns Freien Demokraten zu Recht gefordert. Denn zur Lebenslaufhoheit gehört Veränderung. Deshalb muss eine moderne Rentenpolitik nicht nur generationengerecht sein, sondern sie muss einfache Wechsel zwischen Anstellung, Gründung und Selbständigkeit ermöglichen und bei der privaten Vorsorge jeden gleichermaßen fördern. Schließlich bestätigt die Studie einmal mehr, dass Selbstständige die Freiheit haben müssen, die Form ihrer Altersvorsorge selbst zu wählen."

Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Arbeitsrecht und Arbeit 4.0, Bitkom e. V.

Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Arbeitsrecht und Arbeit 4.0, Bitkom e. V.

„Die Studie zeigt, dass IT-Freelancer in der Regel gute Einkünfte haben. Die seit 2017 geltenden Einschränkungen der Arbeitnehmerüberlassung bekämpfen also ein Problem, das es in der IT-Branche gar nicht gibt. Bei der anstehenden Evaluierung des Gesetzes muss die Digitalwirtschaft von den verschärften Regeln ausgenommen werden."

Carlos Frischmuth, Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbands für Selbständige Wissensarbeit e. V. (ehemals ADESW)

Carlos Frischmuth, Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbands für Selbständige Wissensarbeit e. V. (ehemals ADESW)

„Unser Ziel war es, belastbares Datenmaterial zu generieren um damit eine Basis für eine fundierte Diskussion über die Verdienst- und Altersvorsorgesituation von hochqualifizierten Wissensarbeitern zu schaffen. Die empirischen Ergebnisse sollten auch die Politik interessieren!"

Dr. Stefan de Sombre, Projektleiter Allensbach Institut

Dr. Stefan de Sombre, Projektleiter Allensbach Institut

„Für die Studie wurden über 1.500 solo-selbständige IT-Experten online befragt. Bezogen auf die Stichprobe ergibt sich daraus eine Teilnahmequote von 10%. Dies ist für eine Online-Befragung eine gute Ausschöpfungsquote."

Karl Brenke, Referent DIW Berlin

Karl Brenke, Referent DIW Berlin

„Wir haben auf Basis der Studiendaten eigene Berechnungen angestellt. Danach gibt es eine hohe Sensibilität für die Altersvorsorge, denn 97 Prozent – also fast alle Befragten – haben auf die eine oder andere Art fürs Alter vorgesorgt. Naturgemäß ist die Vorsorge mitunter noch nicht ausreichend, denn sie ist vom Lebenszyklus abhängig: Je höher das Alter, desto besser ist die Absicherung."

Kerstin Tammling, Vorsitzende des Deutschen Bundesverbandes Informationstechnologie für Selbständige (DBITS) e. V.

Kerstin Tammling, Vorsitzende des Deutschen Bundesverbandes Informationstechnologie für Selbständige (DBITS) e. V.

„Als berufsständische Vertretung für selbständige IT-Experten freuen wir uns sehr über die Ergebnisse der Freelancer-Studie. Endlich können wir auch empirisch belegen, dass unsere Mitglieder verantwortungsvoll für ihr Alter vorsorgen."

Ludwig Dahmen, Selbständiger Unternehmensberater

Ludwig Dahmen, Selbständiger Unternehmensberater

„Wir IT-Freelancer brauchen keine neuen Regularien zur Altersvorsorge. Wir sind nicht von Altersarmut bedroht. Dies macht die Studie deutlich."

Iris Stein, Executive Consultant / Senior Advisor

Iris Stein, Executive Consultant / Senior Advisor

„Nun haben wir es schwarz auf weiß! Wir selbständigen IT-Experten sorgen gut für unser Alter vor - wie es Unternehmer eben tun. Ich würde mir wünschen, dass die Politik dies versteht und freie Unternehmer im IT-Umfeld anerkennt und in ihrer Selbständigkeit unterstützt."

Michael Grüne, Projektmanager und IT-Sachverständiger

Michael Grüne, Projektmanager und IT-Sachverständiger

„Endlich mal eine Studie, die nicht alle (Solo-)Selbständige in einen Topf wirft, sondern differenziert betrachtet. Wir IT-Experten nehmen unsere Selbständigkeit ernst und übernehmen Verantwortung."

Zur Bedeutung der selbständigen Wissensarbeit

von Carlos Frischmuth und Nikolaus Reuter

Im Zeitalter von Digitalisierung gewinnt Selbständigkeit als Erwerbsform zunehmend an Bedeutung. Geschäftsmodelle, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen werden immer digitaler und die Wirtschaft braucht eine immer größere und spezialisiertere "digitale Expertise". So ist in den vergangenen Jahrzehnten ein großer Bedarf an Experten-Kapazitäten entstanden. Dieser spiegelt sich in der steigenden Anzahl selbständiger IT- Experten und Berater wieder. Ohne diese Experten wären schon heute viele Projekte und Vorhaben nicht realisierbar.

Die vorliegende Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach untersucht erstmals die Situation der selbständigen IT-Experten. Dadurch wird längst Vermutetes nun erstmalig umfassend empirisch belegt: Hochqualifizierte selbständige IT-Experten sind nicht von Altersarmut bedroht. Ihre Einkommenssituation ist größtenteils sehr gut und sie sorgen ebenfalls gut für ihr Alter vor. Darüber hinaus haben sich weit mehr als zwei Drittel bewusst und gewollt – und nicht aus einer beruflichen Notlage heraus – für die Tätigkeitsform „Selbständigkeit" entschieden. Diese Ergebnisse dürften auch auf andere selbständige Wissensarbeiter aus hoch spezialisierten Bereichen wie z.B. Ingenieurswesen, Finanzen oder Life Science übertragbar sein.

Die Bedeutung dieser für die Wirtschaft wichtigen Experten muss stärker in den Fokus einer zukunftsorientierten Politik und Gesetzgebung gerückt werden. Denn mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten tragen die selbständigen Wissensarbeiter ganz wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft Deutschlands bei.

Carlos Frischmuth

Nikolaus Reuter

Zur Studie

Pressespiegel

Die Studie in der Presse.