Hohe Tagessätze

Hohe Tagessätze

(Solo-)selbständige Wissensarbeiter verdienen weit über dem Durchschnittseinkommen. Sie sind damit nicht auf den Schutz des Staates vor Ausbeutung angewiesen.

Motive für die Selbständigkeit

Gesetzgebung verursacht hohe Kosten

Den (solo-)selbständigen Wissensarbeitern entstehen durch die aktuelle Gesetzgebung zusätzliche Aufwendungen - am häufigsten durch Rechtsberatung, gefolgt von organisatorischen Anpassungen und der Beschaffung eigener Arbeitsmitteln.

Innovationsfähigkeit wird eingeschränkt

Innovationsfähigkeit wird eingeschränkt

86 Prozent der befragten Wissensarbeiter sehen den Einfluss der Gesetzgebung auf die Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen kritisch bis sehr kritisch. Viele Branchen haben aufgrund der aktuellen Gesetze Schwierigkeiten, schnell und flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren.

Anpassung der Gesetzgebung

Anpassung der Gesetzgebung

88 Prozent der befragten (solo-)selbständigen Wissensarbeiter halten Anpassungen bei der Gesetzgebung für notwendig. Ein großes Problem ist auch die uneinheitliche Anwendung der Kriterien des Statusfeststellungsverfahrens durch die Deutsche Rentenversicherung Bund.

Anpassungsvorschläge

Anpassungsvorschläge

Über 84 Prozent halten eine Anerkennung von alternativen Altersvorsorgemethoden für eine eher gut bis sehr gut geeignete Maßnahme. Auch die Aktualisierung der Prüfungsinhalte des Statusfeststellungsverfahrens und eine transparentern Prüfsituation werden befürwortet.

Carlos Frischmuth zu den gesetzlichen Rahmenbedingen beim Einsatz selbständiger Wissensarbeiter

Carlos Frischmuth, Vorsitzender des Vorstands, stellt die aktuelle Untersuchung des Bundesverbands zur Bewertung der gesetzlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz (solo - )selbständiger Wissensarbeiter vor.

Die Studie wurde in Zuammenarbeit mit dem Institut für Management und Innovation (IMI) an der Hochschule Lufwigshafen erstellt.

Henning Michaelsen, Executive Director Corporate Legal Affairs, CCO, Aurubis

Henning Michaelsen

Delta an Reduktion

Henning Michaelsen, Executive Director Corporate Legal Affairs, CCO, Aurubis

„Der große Aufwand sorgt durchaus dafür, dass an der einen oder anderen Stelle auf den wichtigen Einbezug von externen Experten im Zweifel verzichtet wird. In der Konsequenz wurde durchaus ein Delta an Reduktion erzeugt."

Anne Overesch, Head External Workforce Management, Telekom

Anne Overesch

Coaching durch Externe sehr wichtig

Anne Overesch, Head External Workforce Management, Telekom

„Mir tut es jedoch weh, dass wir unsere IT-Bereiche gerade was agile Arbeitsmethoden wie SCRUM angeht so sehr einschränken. Für unsere IT-Bereiche wäre auch ein Coaching durch Externe im Hinblick auf agile Arbeitsmethoden sehr wichtig, was derzeit jedoch noch unterbunden wird. Andere Konzerne sind hier jedoch noch extremer und verzichten komplett auf den Freelancer Einsatz."

Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Arbeitsrecht und Arbeit 4.0, Bitkom

Innovationsprojekte werden ausgebremst

Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Arbeitsrecht und Arbeit 4.0, Bitkom

„Die Durchführung von Projekten wird in vielen Fällen verlangsamt – vor allem die Projektplanung (z.B. die Wahl der passenden Vertragskonstruktion) und das Durchlaufen aller Compliance-Prüfprozesse können wertvolle Zeit kosten. Aufgrund der Gesetzeslage und der Compliance-Vorgaben können agile Methoden in Reinform nicht angewendet werden. Die effiziente und innovationsfördernde Zusammenarbeit mit externen Spezialisten wird durch diese künstlichen Vorgaben verhindert und Innovationsprojekte ausgebremst."

Kai Haake, Geschäftsführer und Syndikusanwalt, BDU

Kai Haake

Uneinheiltlichkeit der Regeln ist zentrales Problem

Kai Haake, Geschäftsführer und Syndikusanwalt, BDU

„Die Kriterien sind grundsätzlich bekannt. Es ist aber auch so, dass es stark vom jeweiligen Gericht abhängt, wie tatsächlich ein Fall am Ende entschieden wird. Manchmal werden Bescheide und erstinstanzliche Urteile auch in einer zweiten Instanz wieder gekippt. Die Unklarheit bzw. Uneinheitlichkeit der Regeln ist ein zentrales Problem."

Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen

von Carlos Frischmuth

Den Projekt- und Personaldienstleistern kommt als Intermediäre an der Schnittstelle zwischen der Nachfrage aus privater Wirtschaft und von öffentlichen Auftraggebern sowie dem Know-how der (solo-)selbständigen Wissensarbeiter eine besondere Rolle zu. In dieser Funktion hören wir von beiden Seiten, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen zu einer große Verunsicherung führen, die teilweise einschneidende Maßnahmen nach sich zieht.

Vor diesem Hintergrund haben wir in Kooperation mit dem Institut für Management und Innovation (IMI) der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen betroffene Auftraggeber und Auftragnehmer zur Situation befragt. Auf der Auftraggeberseite wurden ausgewählte Vertreter aus Unternehmen und Verbänden interviewt. Diese kommen aus Branchen, die bedeutend für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands sind, darunter Chemie, Maschinenbau oder die Unternehmensberatung. Auf der Auftragnehmerseite wurden über 1.450 selbständige Experten befragt.

Viele befragte Vertreter aus Unternehmen und Verbänden sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit und der Gesetzgebung. Noch kritischer schätzen dieses Thema die befragten selbständigen Wissensarbeiter ein. 86 Prozent bewerten die durch die aktuelle Gesetzgebung entstandenen Einschränkungen für die Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen als kritisch bis sehr kritisch. Fast ebenso viele sehen die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen bedroht.

Zur Verbesserung des Situation gibt es verschiedene Vorschläge: Während einige Vertreter aus Unternehmen und Verbänden eine Überarbeitung der Gesetzgebung für notwendig halten, sind andere eher dafür, untergesetzliche Vorschriften wie z. B. die Verwaltungsanweisungen zu konkretisieren und klare Kriterien, die unter anderem auch mit agilem Projektmanagement und den Anforderungen der Praxis vereinbar sind, zu definieren. Die (solo-)selbständigen Wissensarbeiter halten die Aktualisierung der Prüfungsinhalte des Statusfeststellungsverfahrens und mehr Transparenz im Verfahren selbst für geeignet, endlich mehr Rechtssicherheit zu schaffen.

Carlos Frischmuth

Zur Studie